Über das Märchen von der Wiederbewaffnung
Am 12. November 1955 wurde die Bundeswehr gegründet - eine umstrittene Entscheidung in der Nachkriegszeit. Heute soll die Bundeswehr eine Führungsrolle in Europa übernehmen, Link.
Von Wegen! Denn die Gründung der Bundeswehr war alles andere als umstritten. Ein Blick in die Geschichte zeigt, warum die Entscheidung zur Gründung der Bundeswehr alles Andere als umstritten und der Begriff einer Wiederbewaffnung gar nicht zutreffend ist.
Die Potsdamer Konferenz (17. Juli 1945 – 2. Aug. 1945) präzisierte die auf der Konferenz in Jalta (4. bis zum 11. Februar 1945) von den Teilnehmern Winston Churchill, Franklin D. Roosevelt und Josef Stalin getroffenen Feststellungen. Daß die UdSSR den Krieg gewinnen würde, war den westlichen Alliierten bereits 1943 (Teheran) klar. In Potsdam nun ging es um die Frage wie es mit Deutschland nach der Kapitulation weitergehen sollt. Stalin stellte fest: Das Deutsche Volk ist nicht das Hitlervolk. Aber es soll erkennen, wer diesen Krieg verursacht hat, wer Hitlers Auftraggeber sind! Auf dieser Grundlage beschlossen die Alliierten, Deutschland als ein geeintes Deutschland (!) zu besetzen damit jeder der Siegermächte in seiner Besatzungszone dafür sorgt, daß Hitlers Auftraggeber, also die Großindustriellen enteignet und deren Unternehmen in Volkseigentum überführt werden. Ganz Deutschland sollte entnazifiziert und die Bildung demokratischer Parteien sowie Gewerkschaften sollte ermöglicht werden. Dies Alles sollte unter Aufsicht des Alliierten Kontrollrates erfolgen. Staatsmänner der UNO habe es mit ihrer Unterschrift versprochen. Nach der Entnazifizierung und Demokratisierung eines geeinten Deutschland sollte ein Friedensvertrag mit Gesamt-Deutschland geschlossen und damit die Zahlung von Reparationen eingeleitet werden. Doch soweit kam es nicht.
Mit dem Abwurf zweier Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki machten die westlichen Alliierten unmißverständlich klar, daß sie niemals vorhatten sich an die in Potsdam getroffenen Vereinbarungen zu halten. Schrittweise brachen die West-Alliierten mit den in Potsdam gefassten Beschlüssen und schufen mit der Einführung einer eigenen Währung in den westlichen Besatzungszonen ihr eigenes Wirtschaftsgebiet. Vollendet wurde die völkerrechtswidrige Teilung Deutschlands durch die Teilung der Stadt Berlin und die Gründung der BRD. Das Grundgesetz dieses separaten Staates ist praktisch die Durchführungsverordnung eines diktierten Besatzungsstatutes der Wallstreet, das anstelle eines Friedensvertrages mit ganz Deutschland tritt. Ein Friedensvertrag hätte auch die sofortige Zahlung von Reparationen zur Folge gehabt und wurde schon von daher seitens der BRD abgelehnt.
Unterdessen wurden die Beschlüsse des Potsdamer Abkommen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) vollständig umgesetzt. Auf der Grundlage des Befehl II der Sowjetischen Militäradministration (SMAD, 10. Juni 1945) wurde die Entnazifizierung vorangetrieben und Bildung Freier Gewerkschaften ausdrücklich unterstützt. Mit der Vereinigung von KPD und SPD am 21. April 1946 wurde eine Partei Neuen Typus geschaffen um die Demokratisierung Deutschlands weiter voranzutreiben und zu vollenden. Ebenfalls im Jahr 1946 wurde die Freie Deutsche Jugend gegründet (FDJ, Kampfreserve der Partei). Gleichermaßen wurden Hitlers Industriebetriebe in Volkseigentum überführt. Mit einer Bodenreform wurden auch die Ländereien des Preußischen Feudaladels enteignet, Junkerland in Bauernhand. Die Gründung der DDR wurde zu einer historischen Notwendigkeit. Sie erfolgte am 7. Oktober 1949.
Literatur: Der Irrweg einer Nation, Alexander Abusch, 1950
Mit einer Währungsreform am 20. Juni 1948 in der Trizone, den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands, wurde praktisch die Spaltung Deutschlands vollzogen. Somit war die Gründung der BRD am 23. Mai 1949 nur noch ein bürokratischer Akt, ebenso die Gründung der Bundewswehr nur wenige Jahre später. Wir sehen also, mitnichten kann da von einer Wiederbewaffnung die Rede sein, denn die BRD war ein völlig neues Gebilde, eine Schöpfung der Reaktion.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges und dem ruhmreichen Sieg der Sowjetischen Streitkräfte, der Roten Armee wurde eine neue Epoche der Menschheit eingeleitet: Der Weltweite Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus. Im Grunde genommen begann diese Epoche bereits 1917 mit der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Und auch heute, nachdem die Reaktion zur Beseitigung der Sozialistischen Staatengemeinschaft führte, befinden wir uns immer noch in dieser Epoche. Denn die Gefahr eines Dritten Weltkrieges ist nicht vorüber sondern größer denn je. Thomas Mann sagte 1949: Die Menschheit wird nicht wahnsinnig genug sein, ihren eigenen Untergang zu wollen! Was soviel heißt wie Sozialismus statt Barbarei. Genau das ist die Lehre die wir aus der Geschichte der Nachkriegszeit zu schließen haben: Weg vom Kapitalismus!
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